Studentische Theatergruppe Frankfurt am Main
Ernst sein ist alles
2019
"Mir ist heute zum ersten Mal klar geworden, dass es von höchster Bedeutung ist, Ernst zu sein"
Begrüßungsrede:
Guten Abend,
willkommen bei unserer Aufführung. Wir spielen heute zum ersten Mal überhaupt in diesem Format und sind daher alle gut aufgeregt! Unser Stück heißt „Ernst sein ist alles“ und ihr alle seid hoffentlich Ernst genug für das Stück, oder wart zumindest mal Ernst. Ernst ist ein herrlich veralteter Name, findet ihr nicht?- ich hoffe, hier heißt heute niemand so- Und er klingt im Deutschen nicht so vielschichtig, wie er das in Oscar Wildes Sprache tut. Für Wilde bedeutet earnest nicht nur seriös oder streng- sondern auch aufrichtig. Ernst sein- aufrichtig sein- ist alles ist als Theatermotto also denkbar ungeeignet, ich würde sagen, es ist das absolute Gegenteil vom Theater. Dass man etwas tut, was nicht alltäglich, nicht ernst ist, macht immerhin die Freude am Spielen aus- daher haben wir diese Gruppe gegründet.
Wir wollen uns die Freude am Theater, an Illusion und Ausdruck, Irritation und Auseinandersetzung behalten. Jeder, der sich hier beteiligt, vom Schauspiel zur Technik zum Videomittschnitt, hat viel Herzblut in die Gruppe gesteckt und ich bin stolz und froh, mit so großartigen Menschen zusammen arbeiten zu können. Unsere Gruppe ist auch in Zukunft offen für alle Studis, die das Theater lieben und vor oder hinter der Bühne mithelfen wollen. Nun zum Stück! Begleitet uns in die englische Upper-Class des 19. Jahrhunderts mit zarten Ladys und würdevollen Gentlemen, perfekten Manieren und sehr langatmigen Monologen. Macht euch auf einen edel einfältigen Abend gefasst, den ihr so schnell nicht vergessen werdet! Verkneift euch bitte das Lachen, eure Nachbarn könnten sich davon gestört fühlen und bitte- bitte sucht keine Ironie bei Wilde! Das wäre ja alles andere als ernst!
Viel Spaß!